Eine Elterninitiative ist eine Einrichtung, in der sich Eltern zur Betreuung ihrer Kinder zusammengeschlossen haben. Die Finanzierung erfolgt durch Zuschüsse der Kommunen. Die Leitung der Elterninitiative wird durch die Eltern selbst übernommen, in unserem Falle vom Trägerverein des Kinderhauses, in dem alle Eltern des Kinderhauses Mitglied sind und Stimmrecht haben.
Der große Vorteil einer Elterninitiative ist das Mitbestimmungsrecht der Eltern, nicht nur im Bezug auf die pädogogische Ausrichtung, sondern auch auf Öffnungszeiten, Anschaffung von Materialien, die Ernährung usw. Der Trägerverein unserer Einrichtung wählt aus seinen eigenen Reihen einen Vorstand, der sich um die Führung des Hauses kümmert. Zu den Aufgaben des Vorstands gehören alle finanziellen Belange, aber auch Einstellung des Personals und grundsätzliche Entscheidungen über die Ausrichtung der Pädagogik.
Doch neben den vielen Rechten in einer Elterninitiative, haben die Eltern dort natürlich auch mehr Pflichten. Eine Elterninitiative steht und fällt mit der Mitarbeit der Eltern. Die Form der Mitarbeit ist ungemein vielfältig und geht über das gelegentliche Putzen und der Gartenarbeit sowie Kochvertretungen bis hin zu Organisation von Festen oder der Mitarbeit im Vorstand. Jede Familie kann also gemäß ihrer Interessen und Fähigkeiten im Kinderhaus einbringen. Es sollten 9 Stunden pro Kindergartenjahr im Haus geholfen werden, gerne natürlich auch mehr.
Dadurch, dass die Eltern durch ihre Mitarbeit häufig in der Einrichtung zugegen sind, ist das Kinderhaus bei vielen Familien bereits wie ein zweites Zuhause. Als Eltern fühlt man sich einfach wohler und geborgener durch den engen Kontakt zu Erzieherinnen und Leitung. Man ist nicht nur Konsument oder Dienstleistungsbezieher, sondern Gestalter. Vor allem schließt man durch die eigene Tätigkeit im Kinderhaus viel schneller Kontakt zu anderen Eltern. So sind im Laufe der Zeit in unserem Haus schon viele neue Freundschaften entstanden.
Eltern können nach individueller Terminabsprache ihr Kind im Kinderhaus anmelden. Uns ist es wichtig, dass die Eltern schon vor der Anmeldung über unsere pädagogische Arbeit und die Organisation im Kinderhaus informiert sind. Zur Anmeldung gehört einen Führung durch das Kinderhaus mit Erläuterung der pädagogischen Schwerpunkte und der Organisationsstrukturen. Eltern haben Zeit, sich zu informieren und ihre Fragen zu stellen. Hierzu gehört auch die Information über die verschiedenen Betreuungszeiten und eine entsprechende individuelle Beratung. Die Kinder können zur Anmeldung gerne mitkommen.
Anmeldungen werden altersunabhängig angenommen – Anmeldungen zur Kleinkindbetreuung häufig auch schon vor der Geburt.
Bei der Aufnahme der Kinder in die bestehenden Gruppen werden die Kinder sanft und mit genügend Zeit eingewöhnt. Eine Erzieherin ist die Ansprechpartnerin für Kind und Eltern. Die ersten Tage begleiten die Eltern ihr Kind und bleiben gemeinsam mit ihm hier. So können Eltern und Kind Vertrauen zu den Erzieherinnen fassen und die ersten Kontakte zu anderen Kindern knüpfen. Aus dieser sicheren Situation heraus gehen die Kinder die ersten Schritte allein in die Gruppe und auf andere Kinder zu – die Ablösung beginnt.
(lat. Übersetzung: als Gast in Schule zuhören) Auch nach der Eingewöhnungsphase, wenn die Kinder schon längere Zeit alleine hier bleiben, besteht für Eltern die Möglichkeit im Kinderhaus zu hospitieren. Nach Terminabsprache können die Eltern einen Tag lang Gast der Gruppe sein und einen Kindergartentag beobachten.
Für jedes Kind wird pro Jahr mindestens ein Entwicklungsgespräch angeboten. An diesem Gespräch nimmt eine Erzieherin der Gruppe und die Eltern des jeweiligen Kindes teil.
Inhaltlich geht es um den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes. Eltern und Erzieherinnen teilen sich gegenseitig ihre Beobachtungen mit und überlegen gemeinsam, welche nächsten Entwicklungsschritte bevorstehen und wie das Kind darin unterstützt werden kann.
Im Haus finden regelmäßige Elternabende statt. Der erste Elternabend des Kindergartenjahres dient dem Kennenlernen der „alten“ und „neuen“ Eltern; es wird der Elternrat der Gruppe gewählt, aktuelle Dinge aus den Gruppen werden vorgestellt und das System der Familienmitarbeit wird erklärt.
Je nach Bedarf kann ein themenspezifischer Elternabend auf Gruppenebene stattfinden.
Beim Familienfest der Gruppe treffen sich einmal jährlich alle Familien mit den Erzieherinnen zu einem geselligen Beisammensein.
Ausflüge
In unregelmäßigen Abständen unternehmen die Gruppen Ausflüge, manchmal auch nur mit den älteren Kindern (z.B. zur Feuerwehr, zum Bäcker). Hier sind wir auf die Begleitung einiger Eltern angewiesen, um die Wegstrecken und Aufenthalte sicher zu gestalten.
Jede Gruppe geht einmal monatlich in den Wald oder unternimmt einen Ausflug in die nähere Umgebung. Bei extrem schlechter Witterung oder pädagogischen Gründen, z.B. in der Eingewöhnungsphase findet der Ausflugstag nicht regelmäßig statt. Auch hier greifen wir ggf. auf die Unterstützung durch Eltern zurück.
Im Kinderhaus werden zwei große Feste und ganz viele kleine Feste im Jahr gefeiert. Die großen Feste sind: Adventszauber - jeweils am letzten Samstag vor dem ersten Advent. Wir stimmen uns gemeinsam auf die Vorweihnachtszeit ein und bieten Aktionen für Kinder an. Der Erlös wird für pädagogische Materialien verwendet. Sommerfest - findet vor den Sommerferien statt und ist ein großes Spielfest für die Kinder mit ihren Eltern. Auf beiden Festen sorgen die Eltern natürlich für das leibliche Wohl und unterstützen die Vorbereitungen und die Durchführung äußerst aktiv. Hier sind alle Familien gefragt!
Die Stunden der Familienmitarbeit sind so kalkuliert, dass mit 9 Stunden pro Familie die Arbeiten im Haus und im Garten erledigt werden können (z.B. Putzen, Kochen, Gartenarbeit, Reparieren, Einkaufen, Planung von Festen, Hilfe bei Festen). Das kann allerdings nur funktionieren, wenn jede Familie mithilft.
Es werden alle Stunden gezählt, für die Stundenzettel abgegeben werden. Die Stundenzettel findet ihr auf dem grauen Briefkasten rechts an der großen Infotafeln. Ausgefüllte Stundenzettel müssen dann in den Briefkasten geworfen werden. Um allen die Arbeit zu erleichtern, füllt bitte sofort nach jeder erledigten Elternarbeit einen Stundenzettel aus.
Alle! Bitte schreibt die Stunden auf für:
Die Feste sind wichtig für das Gemeinschaftsgefühl im Kinderhaus. Sie sind wichtig für unsere Kinder, weil sie gemeinsam mit ihren Eltern etwas im Kinderhaus erleben können, sie dienen als Werbung für neue Mitglieder und sind natürlich auch eine Einnahmequelle, die ausschließlich den Kindern durch neue Bücher, Spielzeug usw. zu Gute kommt. Daher ist es so wichtig, dass sich alle Eltern auch an der Vorbereitung und Durchführung der Feste (vor allem der beiden großen Festen Sommerfest und Adventszauber) beteiligen. Jeder kann etwas vorbereiten, mitbringen, helfen, verkaufen ... denn ohne diese Hilfe sind die Feste allein durch das Team und den Vorstand nicht zu stemmen.
Ein bis zweimal im Jahr veranstalten wir eine Work and Party an einem Samstag, an dem wir Haus und Garten auf Vordermann bringen. Eine wirklich gute Gelegenheit schnell viele Stunden gut zu machen.